Dienstag, 13. November 2012

Allens "unangemessene" Mails an Petraeus’ Freundin

Der US-Kommandeur in Afghanistan, General John Allen, soll laut FBI "unangemessene" E-Mails an eine Bekannte von David Petraeus geschickt haben. Eine geplante Beförderung wurde gestoppt.
Der US-Kommandeur in Afghanistan, John Allen, soll zwischen 2010 und 2012 zahlreiche E-Mails an Jill Kelley verschickt haben. Kelley ist eine Familien-Freundin von Allens Vorgänger David Petraeus und war von dessen Geliebter bedroht worden
Foto: dpa/dapd/REUTERS Der US-Kommandeur in Afghanistan, John Allen, soll zwischen 2010 und 2012 zahlreiche E-Mails an Jill Kelley verschickt haben. Kelley ist eine Familien-Freundin von Allens Vorgänger David Petraeus und war von dessen Geliebter bedroht worden
Nach dem Rücktritt des ehemaligen CIA-Chefs David Petraeus ist auch der US-Kommandeur in Afghanistan, General John Allen, in den Fokus von Ermittlern geraten. Allen habe möglicherweise "unangemessene" E-Mails an Jill Kelley, eine Freundin von Petraeus und dessen Frau, geschickt, sagte ein Mitarbeiter des Pentagons am Dienstag.
Der Inlandsgeheimdienst FBI untersuche derzeit rund 30.000 Seiten an Korrespondenz zwischen dem Isaf-Kommandeur und Kelley. Die Freundin hatte mit anderen E-Mails eine Affäre zwischen Petraeus und dessen Biografin Paula Broadwell ans Licht gebracht.
Die Affäre zwischen Broadwell und Petraeus wurde aktenkundig, nachdem die 37-jährige Kelley über Droh-Mails geklagt hatte, die offenbar von Broadwell versandt worden waren. Bei den Nachforschungen kamen Textnachrichten zwischen Broadwell und Petraeus ans Licht, zu denen die beiden befragt wurden.

Panetta legt Beförderung auf Eis

Der Pentagon-Mitarbeiter sagte, es gebe eine "deutliche Möglichkeit", dass die nun gefundenen E-Mails von Allen etwas mit dem Fall zu tun hätten. Der General habe jegliches Fehlverhalten zurückgewiesen.
US-Verteidigungsminister Leon Panetta erklärte, er habe am Sonntag von dem Fall erfahren und ihn an die interne Ermittlungsabteilung des Pentagons weitergegeben.
Den Senat habe er gebeten, bis zu einer Klärung der Vorwürfe die geplante Ernennung Allens zum Nato-Oberbefehlshaber für Europa auf Eis zu legen. Allen soll nach bisheriger Planung im Jahr 2013 auf US-General James Stavridis folgen. Neuer Isaf-Kommandeur soll der US-General Joseph Dunford werden.

FBI durchsucht Broadwells Wohnhaus

Am Montag hatten rund ein Dutzend Beamte der US-Bundespolizei das Wohnhaus von Broadwell durchsucht. Ihre Affäre mit Petraeus, die offenbar im September 2011 begann und vor vier Monaten endete, erregt weiter die Gemüter.
Dabei spielt einerseits eine Rolle, dass US-Präsident Barack Obama gerade in der vergangenen Woche wiedergewählt wurde, wenige Tage vor dem Rücktritt von Petraeus, andererseits auch die mögliche Weitergabe geheimer Informationen an Broadwell.

Petraeus wollte nicht zurücktreten

Berichten zufolge wollte Petraeus seinen Posten unbedingt behalten. Der General habe sich erst zurückgezogen, als klar wurde, dass seine außereheliche Affäre öffentlich werden würde, berichtet die "Washington Post" unter Berufung auf Petraeus nahestehenden Personen. Auch nachdem er dem FBI die Affäre gestanden hatte, habe Petraeus CIA-Chef bleiben wollen.
"Er hatte nicht vor zurückzutreten", sagte der pensionierte US-Oberst Peter Mansoor. "Aber als er wusste, dass es in die Öffentlichkeit kommen würde, dachte er, ein Rücktritt sei das Richtige."
AFP/dapd/ks

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