Vorabend-Show
Aus, vorbei, es lohnt sich nicht mehr, in so großem Stile für die ARD
unterwegs zu sein. Zu viele Verluste, zu schlechte Presse. Als am
Dienstag in Erfurt die Pressekonferenz im Anschluss an die Sitzung der
ARD-Intendanten fast vorbei war, wurde endlich die Frage nach der
Zukunft eines der Zugpferde in der ARD-Unterhaltung beantwortet – ja,
das Fernsehballett werde verkauft, sagte die ARD-Vorsitzende Monika
Piel. Nicht trennen werde man sich hingegen von Thomas Gottschalk
und seinem neuen Format im ARD-Vorabendprogramm, das aufgrund geringer
Quoten und fragwürdiger Ausrichtung seit dem Start vor 14 Tagen in die
Kritik ist.
Man lasse sich bei „Gottschalk Live“ keine Quotendiskussion aufdrücken,
sagte Piel. Es gebe eine inhaltliche Diskussion, aber gerade in den
letzten Sendungen sei der Moderator nahe an der Form gewesen, die sich
die ARD vorgestellt habe. Am Montag habe sich das mit 1,89 Millionen
Zuschauern auch besser in den Quoten widergespiegelt. Dass sich Piel
dabei in Sachen Quotenrelevanz beinahe selbst widersprach, blieb
genauso fragwürdig wie ihr Verweis auf andere „Fernsehexperimente“ aus
früheren Zeiten, die die ARD nach Startschwierigkeiten etabliert habe.
„Klimbim“ (Markenzeichen: das Eingangslied „Klimbim ist unser Leben“),
„Schmidteinander“, „Gottschalk Live“ – auf diese Linie der
Neueinsteiger muss man erst mal kommen.
Weitere offene Fragen auch bei einer anderen Baustelle: der länger währende Streit von ARD (und ZDF)
mit den Verlegern über die Onlineaktivitäten der
Öffentlich-Rechtlichen. Die Verlage werfen den Sendern vor, mit ihren
Webseiten presseähnliche Angebote zu veröffentlichen und so in direkter
Konkurrenz zu den Tageszeitungsangeboten zu stehen. Zuletzt stand
ein von ARD-Intendanten ausgehandelter Kompromissvorschlag im Raum, der
im Wesentlichen vorsah, das ARD und ZDF im Web eher bild- und
filmbasiert und die Onlineangebote der Zeitungen eher textbasiert
vorgehen sollten. ARD-intern soll das auf Widerstand gestoßen sein,
gerade auch, was die Sinnhaftigkeit der „Tagesschau“-App betrifft. Piel
bestätigte den ARD-internen Ärger nicht. Es werde nicht über die
„Tagesschau“-App verhandelt, sondern über die Internetangebote von
ARD/ZDF sowie der Verlage. Zur „Verantwortungsgemeinschaft“ mit den
Verlagen im digitalen Zeitalter gehöre eine vielfältige Presse. Die ARD
wolle „zeitnah“ ein klärendes Gespräch mit den Verlagen führen. „Wir
sind auf einem guten Weg.“
Einigkeit herrschte über die Zukunft der ARD-Filmtochter. Die Degeto und ihr suspendierter Geschäftsführer Hans-Wolfgang Jurgan haben eine einvernehmliche Trennung beschlossen. Jurgan war im November 2011 wegen „gravierender organisatorischer Mängel“ abberufen worden, wie die Degeto damals mitgeteilt hatte. Allerdings habe eine Untersuchung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG „keine Pflichtverletzungen und/oder strafbaren Handlungen“ Jurgans festgestellt, wie die ARD bekannt gab. Der Degeto, so die RBB-Intendantin und neue Degeto-Aufsichtsratsvorsitzende Dagmar Reim, stehen nun in Zukunft zwei Geschäftsführer vor.
Als weiteres Ergebnis der Intendantenkonferenz wurde die „Tageswebschau“ angekündigt, ein crossmediales Format für ein jüngeres Publikum, das am 1. Juni erstmals auf Sendung gehen soll. Zugleich sollen im Internet ergänzende Informationen angeboten werden. Da ist der Verlust des Fernsehballetts doch zu verschmerzen.
Einigkeit herrschte über die Zukunft der ARD-Filmtochter. Die Degeto und ihr suspendierter Geschäftsführer Hans-Wolfgang Jurgan haben eine einvernehmliche Trennung beschlossen. Jurgan war im November 2011 wegen „gravierender organisatorischer Mängel“ abberufen worden, wie die Degeto damals mitgeteilt hatte. Allerdings habe eine Untersuchung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG „keine Pflichtverletzungen und/oder strafbaren Handlungen“ Jurgans festgestellt, wie die ARD bekannt gab. Der Degeto, so die RBB-Intendantin und neue Degeto-Aufsichtsratsvorsitzende Dagmar Reim, stehen nun in Zukunft zwei Geschäftsführer vor.
Als weiteres Ergebnis der Intendantenkonferenz wurde die „Tageswebschau“ angekündigt, ein crossmediales Format für ein jüngeres Publikum, das am 1. Juni erstmals auf Sendung gehen soll. Zugleich sollen im Internet ergänzende Informationen angeboten werden. Da ist der Verlust des Fernsehballetts doch zu verschmerzen.
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